UN verstärkt Hilfe für São Vicente nach starken Regenfällen
Die Vereinten Nationen verstärken ihre Unterstützung in den sozialen, wirtschaftlichen, ökologischen und gesundheitlichen Bereichen, um die Normalität auf der Insel São Vicente wiederherzustellen, die am 11. durch heftige Regenfälle stark betroffen war. Dies erklärte heute in Mindelo die UN-System-Koordinatorin in Kap Verde, Patrícia Portela de Souza, nach einem Arbeitstreffen mit dem Minister für das Meer, Jorge Santos.
Die Hilfe erstreckt sich auch auf die Inseln Santo Antão und São Nicolau, die ebenfalls von den jüngsten Regenfällen betroffen sind.
„So arbeitet die FAO gemeinsam mit dem Ministerium für das Meer am Wiederaufbau der Fischerei, unterstützt die betroffenen Familien sowie den Bereich der Ernährung, insbesondere die Fischverkäuferinnen, die stark betroffen waren. Auch das Institut Imar, das ebenfalls Schäden erlitten hat, ist ein Thema, das uns sehr beschäftigt. Zudem sind wir mit der Vertreterin der WHO hier, einer Kollegin mit Spezialisierung auf Notfälle und Gesundheit, die eng mit der Gesundheitsdelegation zusammenarbeitet, insbesondere im Bereich der sanitären Überwachung, der Bekämpfung von Endemien und bei der Wiederherstellung der Gesundheitsdienste, die von grundlegender Bedeutung sind. Das ist eine weitere wichtige Aufgabe“, so Portela de Souza.
Sie betonte außerdem, dass auch das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (UNICEF) im Bildungsbereich tätig sei, insbesondere bei der Bewertung der Schäden an Schulen durch die Überschwemmungen, um sicherzustellen, dass die Einrichtungen im September zum neuen Schuljahr wieder funktionsfähig sind. Die UNO unterstützt zudem den Wohnungssektor, um Familien zu helfen, die obdachlos geworden sind.
Das Ziel sei es, den Wiederaufbau klimaresilient zu gestalten.
„Das Ziel ist es, besser wiederaufzubauen – das Thema Resilienz. Der Klimawandel ist eine Realität, die wir in vielen Teilen der Welt sehen, und leider war auch Kap Verde keine Ausnahme. Das Wichtigste ist nun, die Normalität wiederherzustellen, insbesondere für die am stärksten Betroffenen, und gleichzeitig die Institutionen zu stärken, damit diese Normalisierung schnell erfolgen kann. Und wir wollen besser wiederaufbauen, mit resilienten Strukturen und Maßnahmen. Hervorheben möchte ich hier auch die Notwendigkeit, die lokale Wirtschaft zu unterstützen, denn das ist ein wesentlicher Bestandteil der Rückkehr zur Normalität“, erklärte sie.
WHO intensiviert Maßnahmen im Gesundheits- und Hygienebereich
Im Gesundheitssektor unterstützt die Weltgesundheitsorganisation (WHO) die lokalen Behörden bei der Ausarbeitung eines Notfallplans, um Risiken von Krankheiten vorzubeugen, die nach dem Unwetter auftreten könnten. Die Notfall- und Gesundheitsexpertin Ann Lindstrand, Vertreterin der WHO in Kap Verde, arbeitet dabei eng mit der Gesundheitsdelegation von São Vicente im Bereich der sanitären Überwachung zusammen.
„Es gibt Risiken für Krankheiten wie Durchfall, Atemwegserkrankungen und solche, die durch Mücken übertragen werden, da sich überall stehendes Wasser angesammelt hat. Das ist gefährlich. Es wird zusätzliche Fachkräfte geben, die in Kürze eintreffen, und wir haben bereits einen Plan in Arbeit, damit wir im Falle von Cholera oder anderen Durchfallerkrankungen schnell reagieren können. Wir müssen auch den Gesundheitsfachkräften danken, die von Anfang an rund um die Uhr unermüdlich arbeiten“, erklärte Lindstrand.
Die WHO unterstützt mit Fachpersonal, doch Lindstrand erinnerte auch daran, dass die Bevölkerung selbst einen Beitrag leisten könne – etwa durch Händehygiene, den Konsum von sauberem Trinkwasser, Maßnahmen gegen Krankheitsüberträger und die Beseitigung von stehendem Wasser.
Darüber hinaus erklärte die UN-Agentur, sie sei bereit, Medikamente und andere dringend benötigte Materialien zur Verfügung zu stellen.
Quelle: ONU reforça ajuda a São Vicente após chuvas que provocaram mortes e estragos