Roda de Samba mit Djony do Cavaco begeistert Publikum in Praia
Ein paar Minuten nach 19:30 Uhr am Samstag, dem 25., begann das Publikum – voller Vorfreude auf Freude, Tanz und die süße Energie des Samba – ganz spontan, a cappella und in perfekt abgestimmtem Chor, den Refrain des großen Klassikers „Deixa Acontecer Naturalmente“ anzustimmen. Das Lied, das durch Xande de Pilares und die Gruppe Revelação berühmt wurde, gilt heute als einer der beliebtesten Samba-Hits in Kap Verde – ein Muss auf jeder Feier, ob Samba-Event oder nicht.
Die Band ließ es tatsächlich „natürlich geschehen“ und legte los – zur großen Freude der Pagode-Fans der Hauptstadt. So begann eine magische Nacht im Warehouse, einem der bekanntesten und edelsten Veranstaltungsorte der Stadt Praia, der sich an diesem Samstagabend in festlichem Glanz präsentierte, um den größten Namen des kapverdischen Samba und Pagode zu empfangen.
Es war bereits die zweite „Roda de Samba“ von Djony do Cavaco in Praia, unter dem Label SIGUI SABURA. Wenn die erste Veranstaltung schon eine angenehme Überraschung war, so war diese ein durchschlagender Erfolg. Der Musiker, Sänger und Komponist aus Mindelo hatte bereits kurz nach dem Karneval mit seinem Cavaquinho-Spiel das Publikum in Praia Maria begeistert – und nun kehrte er, wie versprochen, zurück.
Über zweieinhalb Stunden hinweg – ohne Unterbrechung – verschmolzen Djony, seine Band und das Publikum zu einer Einheit.
Sie sangen, tanzten und spielten gemeinsam und feierten die kapverdische Identität – eine offene, kosmopolitische und überinsulare kapverdische Kultur.
Auch die Band spiegelte diese Vielfalt wider: Musiker aus Mindelo, Praia und sogar Frankreich standen gemeinsam auf der Bühne. Das Publikum war ebenso bunt gemischt – Menschen aus allen Inseln Kap Verdes sowie aus Brasilien, Portugal, Frankreich, Spanien und Angola. Ein kultureller Schmelztiegel, der kapverdische Lebensfreude atmete. Der Rhythmus war überwiegend brasilianisch, doch die Energie und Stimmung waren unverkennbar kapverdisch – lebendig, fröhlich und vereint. Eine interinsulare Symbiose, die beginnt, den Traum von Banzi Pires, Mitbegründer von SIGUI SABURA und Mentor der „Roda de Samba da Capital“, zu verwirklichen: das Land kulturell zu einen und eine gemeinsame kapverdische Kultur zu verbreiten, indem das Beste jeder Insel dem gesamten Publikum des Archipels zugänglich gemacht wird.
Der Höhepunkt des Abends kam – wenig überraschend – mit der traditionellen Karnevals-Medley. Zu den ewigen Klassikern von Vlú Ferreira, Constantino Cardoso und Jenifer Solidade sangen die Hunderte von Anwesenden lautstark mit: „Pô môn p’altura, trá pê d’tchôn e gritá… ARAIAAAAHHH!“ Djony improvisierte dabei und änderte die Textzeile von „R’Bêra Bôte ê Ága“ in „… Capital ta dá conta de recód. Olê lê, olê lá, pegá Capital e pôl lá em cima“, was das Publikum in absolute Ekstase versetzte.
Der Samstagabend zeigte vor allem eines deutlich: Djony do Cavaco ist künstlerisch gereift.
Seine Bühnenpräsenz, stimmliche Kraft, Körpersprache und Empathie mit dem Publikum machen ihn heute zu einem vollendeten Künstler.
Mit seiner mitreißenden Energie, seiner Gelassenheit im Umgang mit den vielen Songwünschen und seinem scharfen Gespür für Stimmung und Repertoiregestaltung garantiert er, dass jede Roda de Samba ein Erfolg ist.
Und die nächste steht bereits fest: am 29. November in São Vicente – mit vielen Gästen und Musik von höchster Qualität.
Quelle: https://expressodasilhas.cv/cultura/2025/10/29/o-cavaquinho-que-fez-sambar-a-capital/99670