Kap Verde – Rekordzahlen im Luftverkehr
Das nationale Statistikamt INE hat heute die Daten zum Transportwesen für das zweite Quartal 2025 veröffentlicht – und das Bild ist eindeutig: In mehreren Schlüsselsektoren, insbesondere im Zusammenhang mit dem Tourismus, zeigt sich ein deutliches Wachstum.
An den wichtigsten Flughäfen und Flugplätzen des Landes stieg die Zahl der Flugbewegungen um 23,9 Prozent, der Passagierverkehr nahm um 21,5 Prozent zu, das Frachtaufkommen wuchs um 16,6 Prozent und das Postaufkommen verzeichnete ein Plus von 10,7 Prozent – jeweils im Vergleich zum gleichen Zeitraum 2024.
Wem ist der Erfolg des touristischen Wachstums zu verdanken?
Die Antwort liegt klar auf der Hand: der Privatwirtschaft – dem eigentlichen Motor der Widerstandskraft und der erzielten Ergebnisse des Landes.
Denn trotz weiterhin unzureichender Infrastrukturen, unzuverlässiger Verbindungen zwischen den Inseln, häufiger Strom- und Wasserausfälle, maroder Straßen (die emblematische „Avenida dos Hotéis“ in Santa Maria ist ein anschauliches Beispiel), dem völligen Fehlen von Investitionsanreizen, einem defizitären Gesundheitssystem, marktblockierenden Lobbystrukturen und extrem hohen Zollgebühren – die Unternehmer Kap Verdes haben weiter investiert und an die Entwicklung geglaubt.
Die Hauptakteure des Erfolgs
Das Verdienst gebührt daher der gesamten Unternehmerschaft, die in Kap Verde tätig ist: vom Tourismus – dem zentralen Motor dieses Fortschritts – über Handel bis hin zu Immobilienwirtschaft und Gastronomie.
Beispiele sind:
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VINCI, das enorme Mittel in die Modernisierung der Flughäfen und die Eröffnung neuer internationaler Strecken investierte,
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easyJet, das – im Gegensatz zur staatlichen TACV – ein stabiles Netz von Flugverbindungen nach Europa sicherstellt,
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Transavia, Edelweiss, TUI, Neos, Binter, TAP und viele andere private Akteure, die die Landschaft Kap Verdes neu gestalten.
Sie sind die eigentlichen Protagonisten und die Hauptverantwortlichen für die heute vom INE veröffentlichten Rekordzahlen.
Ein Paradigmenwechsel
Jahrzehntelang setzte das Land auf restriktive Politiken und internationale Hilfe statt auf Strategien für Wachstum, Beschäftigung und Wertschöpfung. Heute zeichnet sich dank privater Initiativen ein Paradigmenwechsel ab – einer, der durch eine neue Vision für strukturelle und gesellschaftliche Entwicklung begleitet werden muss.
Grund zum Feiern – und zur Reflexion
Diese Zahlen sind Anlass zur Freude – und Anlass, Unternehmern wie auch Arbeitnehmenden zu danken.
Doch viele träumen weiterhin von der Auswanderung und nähren damit eine der weltweit größten Diasporas im Verhältnis zur lokalen Bevölkerung. Eine ernüchternde Bestätigung, dass der Weg zu mehr Wohlstand und Glück für die Menschen in Kap Verde immer noch mutige und innovative Entscheidungen erfordert – insbesondere seitens der Institutionen.